Auszüge aus dem Protokollbuch 1945 - 1952

Auszüge aus dem Protokollbuch

17.03.1946 Bereits einen Monat nach Wiedergründung wurde eine Jugendgruppe gegründet

11.05.1946 Eine politische Betätigung von Jugendlichen zwischen 18 und 21 Jahren ist nicht gewünscht. Ab 21 bedarf es der Zustimmung der Militärregierung.

06.07.1946 Die Frauengruppe soll als Arbeiterwohlfahrt aufgezogen werden. Als Unterstützung für die Kasse der Frauengruppe soll die Ortsgruppe 10% des Gewinnes bei Tanzvergnügen erhalten, damit die Gruppe arbeitsfähig bleibt.

10.08.1946 Genosse Kussinger als Vertrauensmann der Partei im Bauernbund wird bestätigt. Darüber hinaus verlangt das Rundschreiben, dass Genossen vom Land dem Bauernverband beitreten sollen, um der Majorität der CSU in dieser Bauerngewerkschaft wenigstens eine Opposition entgegen stellen zu können.

12.10.1946 Für rückkehrende Kriegsgefangene aus dem Osten soll ein Heilverfahren gegeben werden. Die Kosten dafür und für die Unterstützung der Familien während der Kur soll zu 2/3 die Gemeinde und den Rest der Fürsorgeverband übernehmen. Korruptionsfälle im Flüchtlings- und Versehrtenwesen sollen dem Bezirk gemeldet werden.

23.02.1947 Von irgendwelchen Amtsstellen soll gegen die SPD gearbeitet werden. Gen. Lechner bittet um Mitteilung diesbezüglicher Beobachtungen. 17.08.1947 Der Vorsitzende Gen. Kussinger eröffnet um 15.15 Uhr die Versammlung und beanstandet den schlechten Besuch (ca. 50 Mitgl.) Gen. Kussinger will Stadtrats- und Kreistagsitzungen der Öffentlichkeit zugänglich machen. Die CSU-Politik im Landkreis bezeichnet er als verschleiertes Faustrecht.

26.03.1948 Im Wirtschaftsamt wurden einige Unterschlagungen aufgedeckt und die betr. Personen entlassen. Die Untersuchung ist zur Zeit noch im Gange. Die Stellen sind neu besetzt.

05.06.1948 Gen. Fischer bringt den Vorschlag, ein Gewerkschaftshaus zu bauen und einen Konsumverein zu gründen. Es wurde auch angeregt, die Stadtratssitzungen (Datum und Zeit) ausläuten zu lassen. Gen. Hinsche sprach über den Punkt Wasserversorgung aus der letzten Stadtratssitzung und meinte, dass die Besorgung größerer Rohre die einzig richtige Durchführung sei, da die Herstellung und Unterhaltung einer Filteranlage für Stadtbachwasser viel zu teuer komme. Wenn eine westdeutsche Regierung gebildet werden soll, muss sie vom Volk gewählt werden, nicht durch die Landtage. Ministerzulagen sind Entschädigungen für sich, nicht aber für das Volk. Für Säge- und Bauhilfsarbeiter wurden neue Tariflöhne festgesetzt. (Flüchtlinge - Prominente (!)? stellen den Flüchtlingswahlvorschlag auf. Als Landrat Bücherl Bürgermeister war, übte er auf die Fürsorgeempfänger einen großen Druck aus (Wörle). Tatsachen, die großes Unrecht sind, müssen angeprangert werden, u.a.

04.09.1948 Dann wurde die Möglichkeit einer baldigen Genehmigung einer Parteipresse erwähnt. Dort können auch lokale Berichte erscheinen.

08.01.1949 Wörtliche Rede Kussinger:
Sozialist sein heißt, Idealist sein. Also nicht nur Mitglied sein und sich dadurch persönliche Vorteile verschaffen zu wollen. Nur die CSU handelt so: alles für uns, nichts für die andern.

08.10.1949 Kussinger: Zum Unterschied zu den Beamten und Angestellten bekommt der Arbeiter keine Kinderzulage. Es muss alles unternommen werden, um dieses Unrecht abzuschaffen. Die Krankenkassen haben die Beiträge erhöht und die Leistungen, z.B. bei Zahnersatz, gesenkt. Es ist zu untersuchen: wer ist beim Ausschuss der Krankenkasse. Hat er sich selbst aufgestellt oder wurde er gewählt

11.11.1951 Aus Protest gegen die ungerechte Vergebung der Wohnungen in den beiden 14-Familien-Häusern wurde beschlossen, den Vertreter der SPD im städtischen Wohnungsausschuss zurückzuziehen. Ein Beschluss soll an den Landtag und an die Tageszeitungen

17.05.1952 Der 1. Vorsitzende Kussinger sen. eröffnet die Versammlung und verliest das Programm für das Grenztreffen der SPD mit den Heimatvertriebenen am 21. und 22. Juni 52 mit Staatsbesuch eines Ministers.