1911 - 1946

Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen belegen, dass als erstes SPD-Mitglied in Waldmünchen 1911 Zangl Franz, * 18.02.1892, Böhmerstr. 49, registriert war. Er war vermutlich bis Kriegsbeginn Mitglied und ist nach Kriegsende 1945 wieder in die Partei eingetreten.

1913 trat Kussinger Johann in die Partei ein, der nach 1945 zum 1. Ortsvorsitzenden gewählt wurde und auch einziger SPD-Bürgermeister von Waldmünchen war.
1918 wird Reith Alois als weiteres Mitglied geführt. Es folgen:
1919 Danzer Josef, Laubmeier Max, Trägler Vinzenz (bis 1933)
1920 Bücherl Albert, Meier Max, Mühlbauer Xaver, Zilker Josef, Lechner Johann
1922 Wagner Wilhelm, Wolf Franz(bis 1933), Knopf August (1922-1936/erneut 1971)
1923 Ederer Josef, Zangl Alois
1926 Kraus Franz (1926-1933)
1928 Ullmann Georg, Dietl Josef(1928-1933)
1929 Dusl Werner (bis 1933)

Weitere Eintritte bzw. Wiedereintritte nach dem Verbot der Partei 1933 sind erst nach Kriegsende ab 1945 zu verzeichnen.

1945 Zangl Johann, Daum Fritz, Jodl Michael, Rotkopf Josef, Wolf Franz, Trägler Vinzenz und als erste Frau Mühlbauer Theres, Hammerstraße 18
1946 Dietl Josef, Lintl Franz
1947 Ederer Josef, Kraus Franz
1948 Geyer Werner
1950 Kummert Richard
1951 Dusl Werner

Ortsvereins-Gründung

Laut mündlicher Überlieferung wurde der SPD-Ortsverein im Jahre 1920 von Albert Bücherl und vermutlich von den bekannten Parteigenossen gegründet. Es liegt die Vermutung nahe, dass Bücherl auch der erste Ortsvorsitzende der SPD Waldmünchen war.

Dass auch in Waldmünchen die Sozialdemokraten während des 2.Weltkrieges verfolgt wurden, zeigt eine Erzählung von Franz Reith, * 21.05.1925, Sohn von Mitglied Alois Reith. Als 12-Jähriger hat Franz Reith miterlebt, dass eine Hausdurchsuchung in seinem Elternhaus stattfand. Da sein Vater regelmäßig die Parteizeitung bezog und las, mussten die angesammelten Zeitschriften außer Haus gebracht werden. Der 12jährige Franz fuhr mit dem Rad, auf dem Rücken seinen Rucksack mit den Zeitschriften, in den Böhmerwald und vergrub dort besagte Beweismittel.So wurden bei seinem Vater keine Beweismittel gefunden.

Aus dem Nachlass von Maria Spachtholz, Tochter des Bürgermeisters Johann Kussinger, wurde das Protokollbuch, beginnend ab 01.12.1945 bis 17.05.1952 dem Ortsverein übergeben. Am 01.12.1945 fand die zweite "Gründerversammlung" im Gasthaus Hammerbräu statt. In dieser Versammlung wurde der Antrag zur Genehmigung bei der Militärregierung gestellt und auch der Jahresbeitrag von 6 RM festgelegt. Am 25.12.1945 teilte Genosse Lechner mit, dass die Genehmigung vorliegt und so wurde auch die Mitglieder für die Kreisausschüsse sowie für den Ortsausschuss gewählt. Die erste ordentliche Monatsversammlung fand am 05.01.1946 im Gasthaus Hammerbräu statt.Bei dieser Versammlung wurden die Kandidaten für die bevorstehende Stadtratswahl aufgestellt. Diese Versammlung leitete als 1. Vorsitzender Josef Zilker.

Bei den Stadtratswahlen am 27.01.1946 kamen folgende Sozialdemokraten in den ersten Stadtrat von Waldmünchen nach dem Kriege:

Lechner Johann Zilker Josef Frank Karl Meier Max Danzer Johann Pongratz Heinrich